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Mythen oder Wahrheit: Geheimnisse der seltsamsten Häuser Moskaus
Wir untersuchen die faszinierendsten Geschichten über ungewöhnliche Gebäude der Hauptstadt
Von Hausbooten bis zu Riesenbauten – Moskau ist voller architektonischer Rätsel, die mit unglaublichen Legenden überwuchert sind. Man sagt, das Narkomfin-Haus wurde in einer Nacht verschoben, dass der "Schwan" als kommunistische Utopie erbaut wurde und das flache Haus in Taganka eine optische Illusion ist. Was davon ist wahr, was sind Stadtmythen? Wir erforschen die faszinierendsten Geschichten über ungewöhnliche Gebäude der Hauptstadt und trennen Fakten von Phantasie.
Wichtigste Punkte des Artikels:
- Das Haus in der Tverskaya wurde wirklich um 40 Meter innerhalb einer Nacht verschoben, ohne dass die Bewohner ausziehen mussten – Wahrheit;
- Der "Schwan" in der Leningrader Promenade wurde als Zukunftshaus mit voller Versorgung geplant – Wahrheit;
- Das flache Haus in Taganka erscheint nur aus einem bestimmten Winkel zweidimensional – Wahrheit;
- Im Haus mit Tieren in den Krylitschen leben mythische Wesen – Mythe, es sind nur normale Reliefbilder;
- Das Savyinische Hof wurde absichtlich "kopfüber" gebaut – teilweise Mythe.
MYTHE ODER WIRKLICHKEIT: Das Haus wurde in einer Nacht mit den Bewohnern umgezogen
WIRKLICHKEIT. Dies ist eine der unglaublichsten, aber dokumentiert bestätigten Geschichten aus der sowjetischen Moskau. Das Haus Nr. 20 in der Tverskaya wurde wirklich um 40 Meter innerhalb einer Nacht im Jahr 1939 verschoben, ohne dass die Bewohner aufwachten!
Das Haus des Kaufmanns Mitrofan Schkarin, das im Stil der russischen Kunst des frühen 20. Jahrhunderts errichtet wurde, störte die Ausweitung der Hauptstraße der Hauptstadt. Anstatt es abzureißen, beschloss die Regierung eine unvorprecedente Maßnahme – das Gebäude zu verschieben.
Die Operation wurde von Ingenieuren unter der Leitung von Alexander Dembski durchgeführt. Das Haus wurde auf Rollen erhoben und innerhalb von 2,5 Stunden an einen neuen Platz verschoben. Alle Versorgungsdienste – Gas, Strom, Telefon – liefen ununterbrochen. Die Bewohner erfuhren von der "Umzugsaktion" erst am nächsten Morgen, als sie einen anderen Blick aus dem Fenster hatten.
Dieses architektonische Denkmal mit Elementen des Moderne und Barock steht bis heute an seinem neuen Platz und dient als Beispiel für die sowjetische Ingenieurskunst.
Foto von der Website: mos.ruMYTHE ODER WIRKLICHKEIT: Der "Schwan" ist eine kommunistische Utopie in Plattenbauweise
WIRKLICHKEIT. Das Wohnkomplex "Schwan" auf der Leningrader Chaussee war wirklich ein Versuch, ein ideales Zukunftshaus nach kommunistischen Prinzipien zu schaffen.
Architekt Andrei Meerzon entwarf 1967-1973 vier 16-stöckige Gebäude auf einer gemeinsamen Fundamentebene – einer Plattform, auf der alle notwendigen Lebensdienste untergebracht wurden. Innerhalb des Komplexes befanden sich Geschäfte, Kindergarten, Chemie-Reinigung, Wäsche, Medizinische Kabinett, Bibliothek, Sportplatz und sogar eine Friseurerei.
Die Idee war revolutionär: Die Bewohner bekamen ein "Haus mit Versorgung", in dem man ohne das Verlassen des Hauses leben konnte. Es war ein Experiment zur Schaffung eines neuen Lebensstils – kollektiv und maximal bequem.
Für das Projekt "Schwan" erhielt Meerzon den Grand Prix der französischen Architekturausstellung. Aber das Experiment war zu teuer für eine Massenbauweise, und die Idee des Haus-Stadt-Modells wurde nicht weiterentwickelt.
Foto von der Website: imgbolt.ruMYTHE ODER WIRKLICHKEIT: Das Haus in Taganka existiert nur von einer Seite
WIRKLICHKEIT UND MYTHE ZEITGLEICH. Das berühmte "flache Haus" in Taganka erscheint wirklich zweidimensional, aber es ist eine optische Illusion.
Das 1914 gebaute Gebäude hat eine normale voluminöse Form, aber durch einen abgeschrägten Winkel erscheint es aus einem bestimmten Blickwinkel wie ein Bühnendekor. Diese Form war nicht zufällig – der Besitzer wollte den Grundstück mit seiner ungewöhnlichen dreieckigen Form möglichst effizient nutzen.
Vor der Revolution wurde das Gebäude als Einnahmeobjekt genutzt. Der Architekt schaffte es, vollwertige Wohnungen sogar in der engsten Teil des Gebäudes zu erstellen. Das Geheimnis liegt darin, dass die Räume nicht nur an der Fassade, sondern auch im Inneren des Hauses liegen.
Die Mythe vom "nicht existierenden Haus" entstand daraus, dass viele Moskauer das Gebäude nur von der Taganska-Platz sahen, wo es wirklich flach aussieht.
Foto: Geheimnisvoller Fotograf MoskauMYTHE ODER WIRKLICHKEIT: Im Haus mit Tieren leben mythische Wesen
MYTHE. Das Haus auf dem Chistopruzhny Boulevard mit Reliefbildern von Tieren ist umgeben von städtischen Legenden, aber es gibt keine Mystik darin.
Das fünfstöckige Gebäude aus dem Jahr 1908-1909 ist mit Abbildungen realer und mythischer Tiere geschmückt: Löwen, Elefanten, Drachen, Einhörner. Der Dekor wurde von Sergei Vaskov gestaltet, Schüler von Viktor Vasnetsov, im russischen Stil.
Das Haus wurde auf Spenden der Kaufleute Olvyanišnikov für die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit in Grjazech gebaut. Ein Teil der Wohnungen wurde den bedürftigen Gläubigen kostenlos zur Verfügung gestellt, die restlichen vermietete.
Legenden über "lebende" Tiere entstanden aus der qualitativ hochwertigen Arbeit des Bildhauers – die Reliefbilder wirken wirklich realistisch. Aber es gibt keine mystischen Ereignisse mit dem Haus, es ist ein gewöhnliches Wohnhaus mit ungewöhnlichem Dekor.
Foto von der Website: wikipedia.orgMYTHE ODER WIRKLICHKEIT: Das Savyinische Hof wurde "kopfüber" gebaut
TEILWEISE MYTHE. Das Savyinische Hof in der Tverskaya sieht wirklich "umgedreht" aus, aber es ist kein architektonischer Spaß.
Das 1907 gebaute Gebäude hat eine ungewöhnliche Konstruktion: Der erste Stock ist schmal, die darunterliegenden Stockwerke vergrößern sich nach oben. Diese Lösung wurde durch die Platzersparnis auf dem teuren Grundstück in der Mitte Moskaus motiviert.
Architekten Nikolai Zhukov und Boris Schnaubert entwarfen das Gebäude im Stil der russischen Kunst mit einer Konsolenkonstruktion. Jedes Stockwerk ragt leicht über das darunterliegende hinaus, erzeugend den Effekt einer "umgedrehten Pyramide".
Die Mythe von der besonderen "Umkehrung" entstand aus dem ungewöhnlichen äußeren Erscheinungsbild. Tatsächlich war es ein praktischer Ansatz zur Nutzung der städtischen Räume.
Foto von der Website: msk-guide.ruMYTHE ODER WIRKLICHKEIT: Das Narkomfin-Haus ist eine gigantische Kommunalwohnung
TEILWEISE WIRKLICHKEIT. Das Narkomfin-Haus wurde wirklich als experimentelles kommunales Wohnen konzipiert, aber von neuem Typ.
Das 1928-1930 gebaute Haus nach dem Plan von Moses Ginzburg und Ignatij Milinis wurde zur Verwirklichung der Idee des "neuen Lebens". Die Architekten schufen zwei Arten von Wohnungen: normale Familienwohnungen und "K-Zellen" – Mindestwohnungen für den neuen sowjetischen Menschen.
Die K-Zelle bestand aus einem Raum mit einer Höhe von 4 Metern und einer Dachbodenwohnung für das Schlafzimmer. Es gab keine Küchen – öffentliche Verpflegung wurde erwartet. Geplant war, dass sowjetische Bürger in Cafeterien aßen und nur schliefen.
Das Experiment war teilweise gescheitert – die Menschen kochten immer noch zu Hause und integrierten Herde in Nischen. Aber das Haus wurde als anerkanntes Denkmal des Konstruktivismus und nach der Restaurierung 2020 zu luxuriösem Wohnraum.
Foto von der Website: meduza.io (Olga Alekseeenko)MYTHE ODER WIRKLICHKEIT: Das Kommunahaus ist ein Schlafheim ohne persönliche Gegenstände
TEILWEISE WIRKLICHKEIT. Das Kommunahaus in der Orjonikidzestr. war wirklich ein Experiment zur Schaffung eines kollektiven Lebens, aber nicht so radikal.
Architekt Ivan Nikolaev baute 1930 ein Schlafheim für Studenten des Textilinstituts nach dem Prinzip der "Kommunahäuser". Im Gebäude gab es nur Schlafzimmer (9 qm pro Person), der Rest des Lebens sollte in öffentlichen Räumen stattfinden.
Im Haus arbeiteten gemeinsame Kantine, Bibliotheken, Sportplatz, Wäschehaus, Kindergarten. Es gab keine privaten Küchen – Kochen wurde als "Erbe der bürgerlichen Lebensweise" angesehen.
Aber das Experiment zeigte, dass die Menschen nicht bereit waren, auf das private Leben zu verzichten. Die Studenten eingerichtet ihre Zimmer trotzdem und die Idee des Kommunahauses wurde nicht massenhaft weiterentwickelt.
Foto von der Website: um.mos.ruMYTHE ODER WIRKLICHKEIT: In der Zentralen Architekten-Haus sind Masons-Symbole verborgen
MYTHE. Obwohl das Gebäude des Zentralen Architektenhauses in der Schussewastraße (früher das Anwesen Talizins) wirklich voller geheimnisvoller Details ist, gibt es dort keine Masons-Symbole.
Das Anwesen aus dem Jahr 1787 wurde mehrfach umgebaut. Im 19. Jahrhundert wurde es im Stil des Empire geschmückt, mit Säulen, Reliefen und verschiedenen dekorativen Elementen. Einige dieser Elemente wirken wirklich geheimnisvoll.
Legenden über Masons entstanden, weil in dem Haus einflussreiche Menschen lebten und architektonische Elemente des Klassizismus manchmal symbolische Darstellungen erinnern. Aber es gibt keine historischen Dokumente über eine Verbindung des Hauses zu Masons-Löwen.
Heute befindet sich im Gebäude das Zentrale Architektenhaus, in dem Ausstellungen und kreative Abende stattfinden.
Foto von der Website: um.mos.ruFazit: Architektur als Spiegel der Zeit
Ungewöhnliche Gebäude Moskaus sind nicht nur architektonische Kuriositäten, sondern Spiegel verschiedener historischer Epochen und ihrer Ideale. Jedes seltsame Gebäude erzählt seine Geschichte: über Kaufmannsambitionen, sowjetische Experimente oder moderne Designsuche.
Die meisten "Mythen" basierten auf realen Ereignissen, was die moskauische Architektur noch erstaunlicher macht. Die Wahrheit ist oft unglaublicher als jedes Phantasie.
Titelbild von der Website: imgbolt.ru
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