Dünger im Herbst für den Rasen

Während der drei Herbstmonate sollte der Rasen so oft bewässert, gemäht und gelüftet werden wie im Sommer. Außerdem muss der Rasen richtig auf die kommenden Kälteperioden vorbereitet werden, unbedingt mulcht werden und eine Reihe vorbeugender Maßnahmen ergriffen werden, um die Grasdecke zu verbessern. Die wichtigste Aufgabe besteht jedoch in der richtigen Düngung des Bodens mit speziellen Herbstdüngemitteln.

Phosphordünger im Herbst

Im Herbst benötigt der Rasen besonders eine Bodenbepflanzung mit komplexen Mineraldüngern, die Kalium- und Phosphorverbindungen enthalten. Phosphor, Kalium und Stickstoff gehören grundsätzlich zu den wichtigsten Nährstoffen, die das gesunde Wachstum und die Vitalität von Rasengräsern das ganze Jahr über unterstützen. Einfache oder komplexe Mineraldünger werden daher ganzjährig empfohlen. Bei der Anwendung von Düngemitteln im Herbst gelten jedoch besondere Regeln und Einschränkungen.

Beispielsweise sollten Phosphordünger zweimal im Herbst eingesetzt werden: früh im Herbst und kurz vor den ersten Frost. Phosphor stärkt die Wurzelsysteme von Rasengräsern, was sicherstellt, dass die Pflanzen im Frühjahr früh wieder wachsen, und dass ihre Wurzeln im Sommer ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgt sind.

Zusätzlich fördert die Anwendung von Phosphordüngern im frühen Herbst das Wachstum von Seitentrieben, was die Pflanzen dazu befähigt, eine dichtere Rasendecke zu bilden und den Winter stressfreier zu überstehen. Quellen für Phosphor im Herbst sind spezielle Herbstkomplexdünger, Superphosphate und Knochenmehl.

Die Bodenbepflanzung mit Phosphor sollte nur einmal alle paar Jahre erfolgen, da dieser Stoff langfristig im Boden verbleibt. Zudem kann sich im Boden ein Überschuss an Phosphor bilden, was sich negativ auf die Rasengesundheit auswirken kann.

Kaliumdünger im Herbst

Genau wie für Menschen ist Kalium für Pflanzen wichtig für normales Wachstum und Entwicklung. Daher sind Kaliumhaltige Düngemittel für dekorative Rasenflächen während der gesamten Vegetationszeit, auch im Herbst, sinnvoll. Kaliumdünger, die in diesem Zeitraum eingesetzt werden, können nicht nur die Energievorräte von Rasengräsern auffüllen, sondern auch ihre Resistenz gegenüber ungünstigen Wetterbedingungen, Schädlingen und Krankheiten steigern.

Für die Herbstdüngung von Rasen mit Kalium werden spezielle komplexe Herbstdünger sowie Kaliumsulfat verwendet. Im Gegensatz zu Phosphor neigt Kalium dazu, schnell aus dem Boden ausgewaschen zu werden. Daher sollten Kaliumdünger mindestens einmal jährlich eingesetzt werden. Außerdem ist der natürliche Kaliumgehalt in leichten, sandigen Böden deutlich geringer als in schweren Böden, sodass die Kaliumdüngemenge für solche Rasenböden erhöht werden muss.

Vorsicht: Stickstoff!

Was den dritten wichtigsten Nährstoff für Rasengräser, Stickstoff, betrifft, sollten im Herbst ausschließlich langsam wirkende Stickstoffdünger verwendet werden. Stickstoff fördert das schnelle Wachstum des Grases und färbt es in ein intensives Grün – was im Herbst natürlich nicht erforderlich ist.

Die unsachgemäße Anwendung von Stickstoffdüngern im Herbst kann dazu führen, dass die Rasengräser übermäßig wachsen und dabei alle Energievorräte verbrauchen. Folglich bleibt kaum Energie für den Winter übrig, und der Rasen verliert im Frühjahr sein gesamtes ästhetisches Erscheinungsbild und seine Schönheit.

Dennoch ist für Rasenflächen, die unter Sommerdürre gelitten haben, eine Düngung mit langsam wirkenden Stickstoffdüngern sehr sinnvoll.

Immer wieder soll betont werden: Dünger sollten nicht nur im Herbst, sondern auch in anderen Jahreszeiten streng nach den Regeln der Rasenpflege eingesetzt werden. Die empfohlenen Mengen für bestimmte Bodentypen dürfen nicht überschritten werden, die Düngemittel müssen gleichmäßig über die Rasenfläche verteilt werden, unabhängig von der Anwendungsart, und es wird nicht empfohlen, minderwertige komplexe Mineraldünger oder organische Dünger von zweifelhaften Herstellern zu verwenden.