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Bitumen-Grundierung
Viele von uns haben als Kinder Teer gekaut. Teer nannten wir alles, was schwarz ist, auf dem Dach liegt und abgerissen werden kann. Jetzt ist es an der Zeit, vertraute Dinge neu zu betrachten und etwas mehr über diesen Stoff zu erfahren.
Der korrekte Name für dieses Material ist Bitumen-Grundierung oder Primer. Sie ist ein unverzichtbarer Bestandteil jedes Daches, das aus selbstklebenden Materialien besteht.
Die Bitumen-Grundierung erfüllt mehrere Funktionen:
- Verbesserung der Haftung selbstklebender Dichtungsmaterialien an der Dachunterlage.
- Imprägnierung von Betonoberflächen.
- Staubentfernung von der zu behandelnden Oberfläche.
Kurzbeschreibung der Grundierung
Die Bitumen-Grundierung wird durch Auflösen von Bitumen in Benzin im Verhältnis 1:3 (nach Masse) hergestellt. Aufgrund dieser Zusammensetzung ist das Material äußerst brennbar und muss mit Vorsicht gelagert und angewendet werden. Die Grundierung wird in Metallbehältern zu 15–20 kg geliefert. Diese Behälter werden üblicherweise auf Europaletten verpackt und an den Endverbraucher geliefert.

Die Arbeits- bzw. Anwendungstemperatur liegt bei etwa 80 °C. Die Aushärtetemperatur beträgt -15 °C. Die Anwendung erfolgt mit Pinsel oder Walze. Die Grundierung muss in dicht verschlossenen Behältern gelagert werden, da der Benzinkomponente hohe Flüchtigkeit aufweist und daher sehr schnell verdunstet. Bei der Lagerung darf die Grundierung nicht einfrieren.
Vorbereitung des Untergrunds und Auftrag der Grundierung
Vor dem Auftragen der Bitumen-Grundierung muss der Untergrund gründlich gereinigt werden: Müll, sichtbare Verschmutzungen und Staub entfernen. Je besser die Vorbereitung, desto weniger Grundierung ist für die Oberflächenbehandlung erforderlich. Die Deckkraft des Materials ist an sich gut, steigt aber deutlich an bei sauberem Untergrund.
Anschließend wird die Grundierung auf etwa 80 °C erhitzt und gründlich umgerührt. Falls die Grundierung kürzlich hergestellt wurde, kann die Erwärmung entfallen, da Bitumen nicht sofort konserviert wird und über einen gewissen Zeitraum nach der Produktion die benötigte Konsistenz behält. In diesem Fall reicht es aus, den Primer im Eimer gründlich umzurühren.

Verfahren zur Auftragung der Bitumen-Grundierung
- Wollwalze: Wegen geringer Produktivität nur in schwer zugänglichen, kleinen Bereichen anwendbar.
- Pinsel: Höhere Produktivität als Walze, aber unzureichend für eine umfassende Anwendung auf Dächern oder Fassaden.
- Farbspritzpistole: Höchste Produktivität, wird bei Reparatur- oder Sanierungsarbeiten eingesetzt.
- Fließverfahren: Die Grundierung wird direkt aus dem Eimer auf die Oberfläche gegossen und mit einer Gummischaber verteilt. Dieses Verfahren eignet sich nur für horizontale Flächen oder Flächen mit geringem Gefälle und zeichnet sich durch extrem hohen Materialverbrauch aus.
Der Auftrag der Bitumen-Grundierung ist nur möglich, wenn die Umgebungstemperatur und die Oberflächentemperatur zwischen +5 °C und +30 °C liegen.
Da die Bitumen-Grundierung äußerst brennbar ist und flüchtige Verbindungen enthält, ist das Arbeiten mit offenem Feuer streng verboten. Der Anwender muss Schutzkleidung tragen: Handschuhe, Atemschutzmaske, Schutzbrille. Kontakt mit Haut, Schleimhäuten, Augen oder Mund muss vermieden werden. Bei Arbeiten im geschlossenen Raum ist eine gute Lüftung notwendig, um die Ansammlung von Benzindämpfen zu verhindern.
Falls die Konsistenz angepasst werden muss, ist die einfachste Methode die Verwendung von Erdöl-Solvent (Naphtha) oder White Spirit. Die Verdünnung muss kontinuierlich erfolgen.
Die weitere Bearbeitung der Oberfläche darf frühestens nach mehreren Stunden erfolgen, die für die Aushärtung des aufgetragenen Schicht erforderlich sind. Wichtig ist, dass beim Verlegen der bitumigen Dichtung der Flammen der Propanbrenner direkt auf die Dichtungsmatte trifft und nicht auf die grundiert Unterlage. Andernfalls kann die Grundierungsschicht beschädigt werden.







