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Haus an der Kotel'nitschaja-Strasse

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Wie die sowjetische Elite in der Stalin-Hochhaus lebte und was diese Wohnungen heute auszeichnet

Am Ufer der Moskauer Fluss und der Jauza erhebt sich wie ein riesiges Schiff eine der bekanntesten Stalin-Hochhauses – das 26-stöckige Haus an der Kotel'nitschaja-Strasse. Dieses majestätische Ensemble, das zwischen 1948 und 1952 erbaut wurde, wurde nicht nur zu einer Wohnanlage, sondern zum echten Symbol der Ära, in der imperialer Luxus und sowjetisches Leben sich vermischt haben, Karriereerfolge und dramatische Niedergänge seiner berühmten Bewohner.

Hauptpunkte des Artikels:

  • Das Haus an der Kotel'nitschaja-Strasse war als Stadt in der Stadt mit eigener Infrastruktur geplant;

  • In dem Haus gibt es einzigartige Wohnungskonzepte – von schlichten „Einzern“ bis hin zu luxuriösen Apartments mit Kaminen;

  • Hier wohnten berühmte Schauspieler, Regisseure, Schriftsteller und Wissenschaftler der sowjetischen Ära;

  • Heute sind die Wohnungen in diesem Haus unter den teuersten und prestigeträchtigsten in Moskau;

  • Vielen Interieurs sind noch originale Elemente des Stalin-Styles erhalten.

Stadt in der Stadt: Einzigartige Infrastruktur der Stalin-Hochhauses

Das Hochhaus an der Kotel'nitschaja-Strasse, das nach dem Entwurf von Architekten D.N. Chechulin und A.K. Rostkovsky entworfen wurde, war als eigenständiger Stadtviertel geplant, in dem die Bewohner alles Notwendige erhalten konnten, ohne die Wände ihres Hauses zu verlassen.

Innerhalb des Komplexes befand sich alles, was für ein komfortables Leben notwendig war: ein Lebensmittelgeschäft, eine Wäscherei, eine Schneiderei, Postamt, Spargeldkasse, Friseursalon, ein Kino „Zarya“ mit 472 Plätzen und sogar ein Restaurant. In den Kellerbereichen befanden sich Bombenflügeln und ein riesiger Garage – eine Luxus in der Postkriegszeit Moskaus.

Interessant ist, dass das Gebäude zwei Arten von Aufzügen hatte: normale – für alle Bewohner, und spezielle – größere und komfortabler, ausschließlich für Bewohner der „Nomenklatur“-Wohnungen. Solche Trennung war eine gewöhnliche Praxis in der sowjetischen elitären Immobilien.

Eine besondere Stolz des Hauses ist seine Konstruktion. Das Hochhaus besteht aus einer zentralen Turm und angeschlossenen Gebäuden unterschiedlicher Stockwerke, die ihre Art von „Flügeln“ bilden. Daher erinnert das Gebäude aus der Vogelperspektive an die gotische Buchstaben „E“ – was einige Architekturhistoriker mit dem ersten Buchstaben des Namens von Katharina (Stalin) in Verbindung bringen, der Tochter des Führers.

Begriffserklärung

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Foto: pinterest.comFoto: pinterest.com

Von 30 bis 300 Quadratmeter: Vielfalt an Plänen für verschiedene Schichten der Elite

Gegenüber der verbreiteten Meinung wohnten nicht nur Vertreter der höchsten Nomenklatur und Stars der sowjetischen Kultur in dem Haus an der Kotel'nitschaja. Auch Ingenieure, Wissenschaftler, Soldaten und Produktionsführer erhielten Wohnungen – Menschen, die der Staat als würdig für elitäre Wohnungen ansah.

Diese gesellschaftliche Mischung spiegelt sich auch in der erstaunlichen Vielfalt der Pläne wider: In dem Haus gibt es Wohnungen mit Flächen von schlichten 30-40 Quadratmetern bis hin zu luxuriösen 250-300 Quadratmetern. Die größten Wohnungen befanden sich in der zentralen Turm und hatten 5-7 Zimmer mit Deckenhöhen bis zu 3,5 Metern.

„Die Wohnungen der höchsten Kategorie waren echte Paläste“, erzählt die Architekturhistorikerin Maria Nascokina. „Sie enthielten eine große Wohnzimmer, mehrere Schlafzimmer, ein Büro, eine Esszimmer, Zimmer für den Dienstpersonal, zwei bis drei Badezimmer. In manchen war sogar ein Kamin vorgesehen – eine seltene Erscheinung in der sowjetischen Wohnung“.

Für die Innenausstattung wurden die besten Materialien verwendet: Parkett aus Eiche und Palisander, Marmor, künstlerische Deckenverzierungen, Bronzeschnalle. In den prestigeträchtigsten Wohnungen wurden sogar eingebaute Bücherregale und Kamine mit Marmorportalen installiert.

Foto: pinterest.comFoto: pinterest.com
Foto: pinterest.comFoto: pinterest.com

Berühmte Bewohner: Von Faiga Ranevskaia bis Alexander Shirvindt

Die Liste der Berühmtheiten, die in dem Haus an der Kotel'nitschaja lebten, ist beeindruckend. Hier erhielten Wohnungen diejenigen, die Macht als „Nationale Habe“ ansah: herausragende Schauspieler, Regisseure, Schriftsteller, Wissenschaftler.

Eine der bekanntesten Bewohnerinnen war Faiga Ranevskaia. Als die Schauspielerin gefragt wurde, wie es ihr in der Hochhaus geht, antwortete sie mit ihrem eigenen Spott: „Ich bin wie ein Käfer, sitze in der Spalte auf dem zweiten Stockwerk“. Die Wohnung von Ranevskaia war wirklich nicht die größte, aber ihre Fenster blickten auf den Ufer, eröffnend einen grandiosen Blick auf das Kremlin.

Zu den anderen bekannten Bewohnern gehören:

  • Dichter Konstantin Simonov;

  • Schriftsteller Wasili Axenow;

  • Balletttänzerin Galina Ulanova;

  • Schauspielerin Nonna Mordjukowa;

  • Schauspieler Alexander Shirvindt;

  • Komponist Nikita Bogoslawski;

  • Kinoregisseur Grigorij Alexandrow und Schauspielerin Lubow Orlova.

Jede Wohnung, besonders die, die zu Künstlern gehörte, hatte ihre einzigartige Charakteristik. Die Wohnung von Galina Ulanova wurde bis zu unseren Tagen als Museum erhalten. Hier kann man die echte Atmosphäre der 1950er Jahre sehen: Möbel, Geschirr, persönliche Gegenstände der berühmten Tänzerin.

Foto: culture.ru, Faiga RanevskaiaFoto: culture.ru, Faiga Ranevskaia

Dunkle Seiten: Nicht nur Luxus und Prestige

Die Geschichte des Hauses wusste nicht nur glückliche Momente. Hier passierten dramatische Ereignisse, die die widersprüchliche Ära widerspiegelten.

In dem Hochhaus lebten nicht nur Favoriten des Regimes, sondern auch solche, die später in die Opposition fielen. Die Geschichte des Dramatikers Alexander Galitsch, der nach seiner Ausnahme aus der Schriftsteller-Union gezwungen war, seine Wohnung zu verlassen und in die Emigration zu gehen, ist bekannt.

Im Jahr 1998 passierte eine Tragödie im Haus: In seiner Wohnung wurde Zoya Fedorowa, eine berühmte sowjetische Schauspielerin, getötet. Dieser Mord ist noch immer in Geheimnis gehüllt und hat viele Versionen ausgelöst, von einem Haushaltskonflikt bis hin zu politischen Aufträgen.

Ein weitere bemerkenswerte Geschichte ist mit dem Schriftsteller Juri Triphonow verbunden. In seiner Novelle „Tausch“ wird beschrieben, wie die Figuren träumen, aus der Kommunalwohnung in „ihre eigene separate Wohnfläche“ zu ziehen. Ironisch, dass der Autor selbst in einem der prestigeträchtigsten Hochhäuser des Landes lebte.

Das Leben des historischen Giganten heute

Mitte des 21. Jahrhunderts bleibt das Haus an der Kotel'nitschaja-Strasse ein Statussymbol unter den prestigeträchtigsten Adressen Moskaus. Die Wohnungen kosten von 30 bis 150 Millionen Rubel, je nach Größe und Zustand.

Viele aktuelle Besitzer behandeln historische Interieurs mit Sorgfalt. Die Mode „sorgfältige Restaurierung“ ist eingetreten – wobei originale Elemente des Stalin-Stils erhalten bleiben: Verzierungen, Parkett, Türen, aber gleichzeitig modernisierte Systeme für Ingenieursdienste und Küchen mit Badezimmern.

„Diese Wohnungen sind einzigartig“, sagt der Innenarchitektin Elena Malkowa. „Hier gibt es erstaunliche Verhältnisse der Zimmer, hohe Decken, qualitativ hochwertige Materialien. Wir versuchen, die historische Atmosphäre zu erhalten, indem wir moderne Technologien hinzufügen. Zum Beispiel integrieren wir ein intelligente Haus-System“, aber wir behalten die alten Türklinken und Steckdosen – natürlich angepasst an moderne Standards.

Interessant ist, dass das Kino „Zarya“ in dem Haus bis heute läuft, obwohl es jetzt „Illusion“ heißt und sich auf die Vorführung von Kunstfilm und klassischer Weltkino konzentriert. Auch das Museum in der Wohnung von Galina Ulanova ist geöffnet, wobei Führungen stattfinden.

Foto: pinterest.comFoto: pinterest.com

Architektonische und Inneneinrichtung Lösungen, aktuell auch heute

Was erstaunlich ist, viele architektonische und inneneinrichtung Lösungen, die in dem Haus an der Kotel'nitschaja realisiert wurden, sehen heute noch aktuell aus, auch nach 70 Jahren.

Raumige Eingänge mit Nischen für das Speichern von Gegenständen, Hallen, die das Licht im Zimmer erhöhen, eingebaute Schränke, sorgfältig geplante Speicherungssysteme – alles kann man in modernen Designprojekten sehen.

Ein besonderes Interesse zeigt die Organisation des Raumes in großen Wohnungen, wo klar die Halle und die private Zone unterschieden wurden. Das Wohnzimmer und das Esszimmer wurden oft in einen einzigen Raum für Besucher kombiniert, während Schlafzimmer und Büros im Inneren der Wohnung lagen.

„Die Pläne der Wohnungen in Stalin-Hochhäusern waren viel funktionaler als man annimmt“, erklärt Architekt Pavel Gerasimov. „Es gab kein leeres Raum. Jeder Quadratmeter wurde rational verwendet. Selbst in kleinen Wohnungen war immer ein Platz für das Speichern von Büchern – damals war dies als Notwendigkeit angesehen worden“.

Foto: pinterest.comFoto: pinterest.com

Zusammenfassung: Zwischen Vergangenheit und Zukunft

Das Haus an der Kotel'nitschaja-Strasse bleibt einzigartiges Denkmal seiner Ära – einer Zeit, in der die Ambitionen des Staates in gigantischen architektonischen Projekten verwirklicht wurden. Dieses Gebäude hält noch immer die Erinnerung an herausragende Menschen, die hier lebten, ihre Schicksale, künstlerische Höhepunkte und dramatische Niedergänge.

Heute, wenn man am Ufer spaziert und auf das majestätische Profil des Hochhauses blickt, ist es schwer nicht daran zu denken, wer vor sieben Jahrzehnten aus diesen Fenstern auf Moskau blickte. Und innerhalb dieser Wände geht das Leben weiter – bereits eine andere, moderne, aber immer noch mit der Geschichte des großen Hauses und des Landes verbunden durch unsichtbare Fäden.

Für Liebhaber der Architektur und Geschichte bleibt das Haus an der Kotel'nitschaja-Strasse nicht nur elitäre Wohnung, sondern eine echte Legende Moskaus – das Abbild einer ganzen Ära in Stein und Beton. Und trotz seines anerkannten Alters beeindruckt es immer noch und inspiriert sowohl Architekten als auch gewöhnliche Stadtbewohner, erinnernd daran, dass wahre Schönheit zeitlos ist.

Titelbild: pinterest.com