Was war und ist jetzt: Wie ein Haushalt aus dem 17. Jahrhundert kostengünstig restauriert wurde

Die Besitzer dieses zweistöckigen Hauses – Ehepaar Juan Palencia und Marta Colón – zogen aus der kalten Schweiz nach Spanien, wo sie ihr Architekturbüro betrieben. Die Wahl auf Palma de Mallorca war nicht zufällig, denn Marta kommt aus der angrenzenden Stadt Es Porras.

Ich habe immer geträumt, dass ich zurückkehre und mit Blick auf das Meer lebe. Träume werden wahr.

Der Kapitalkosten für das Haus wurden bereits in den 1970er Jahren durchgeführt. Während des Renovierungsarbeits verloren sie alle historischen Details. Das Einzige, was auf das Alter hinwies, waren die gewölbten Decken.

Für Juan und Marta war es wichtig, die gesamte historische Schönheit ihres neuen Hauses zurückzugeben. Das Ehepaar hat die Fassade und das Dach in dem Stil des traditionellen mallorquinen Hauses restauriert sowie die blauen Rolläden installiert, wie es für diese Region üblich ist.

Die Raumaufteilung blieb gleich, das einzige, was geändert wurde, war der Hinzufügung von zwei Fenstern an der hinteren Seite des Hauses und das Entfernen der Trennwand in der Küche. Dem Paar war es wichtig, das Haus so luftig und hell wie möglich zu machen, da die niedrigen gewölbten Decken in einem überfüllten Raum wie eine Höhle wirken.

Alle Wände im Haus wurden mit weißer matte mineralischer Farbe bemalt, und die gewölbten Decken wurden mit Kalk gebürstet. Die alte Zementfliese im Erdgeschoss wurde durch eine Kalkfußbodenfläche ersetzt, im Obergeschoss durch eine Terrazzo-Fliese. Der Innenraum wurde gemäß den Traditionen der mallorquinen Häuser des 16. Jahrhunderts – Possesiós – gestaltet.

Die Idee für das Interieur lautete: Ohne Sorgen durch das Haus das ganze Jahr hindurch barfuß zu laufen.

Auf der Küche wurden alle Speicherzonen und Geräte (Kühlschrank, Waschmaschine und Ofen) hinter den Wänden und Fensterbänken in Flachtürschranken verborgen oder anders ausgedrückt: Unsichtbare Türen.

Diese Türen verschmelzen vollständig mit den Wänden, bildend ein einheitliches Ganze. Beachten Sie, dass die Auffüllungen und Scharniere sorgfältig maskiert wurden, und es gar keine Griffen gibt.

Während des Renovierungsarbeits entdeckte das Paar überraschend einen aktiven Kamin hinter dem falschen Kamin und entschieden sich, ihn zu behalten. Der Mittelpunkt der Küche ist der große hellbunte Tisch sowie zwei traditionelle mallorquische Kissenstühle.

Übrigens: Alle Stühle im Haus sind Vintage: einige in mallorquiner Art, sie waren bereits am Anfang des Hauses vorhanden, einige traditionell skandinavisch gekauft in Basel und andere auf dem Flohmarkt von Paris gekauft.

Der Kamin ist nicht die einzige Besonderheit in der Küche. Hier gibt es sogar einen Brunnen, der Regenwasser sammelt. Ein Überlebendes Zeichen der mehrheitigen Geschichte des Hauses.

Im Obergeschoss befinden sich zwei Schlafzimmer, eine Winterwohnung und eine Bibliothek. Die Innenausstattungen in den Räumen entsprechen dem allgemeinen Konzept – je einfacher, desto besser. Zum Beispiel fungieren Vintage-Stühle als Nachttische neben dem Bett. Das Hauptmerkmal ist der Blick aus dem Fenster.

Die Treppe rechts vom Brunnen führt ins Badezimmer.

Noch eine weitere Ehrung der Traditionen von Mallorca – kleine Symbole unter der Ziegeldecke teules pintades. Es wird angenommen, dass sie die Bewohner des Hauses vor Unglück schützen.

Quelle: Remodelista

Bilder: Luis Diaz Diaz