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Wie nahmen Menschen vor 200 Jahren eine Dusche?

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Es ist schwer, uns unser Leben ohne Mischbatterie oder WC vorstellen. Doch so war es nicht immer. Wir erzählen, wer die Sanitärtechnik erfunden hat und wie sie sich im Laufe der Jahrhunderte verändert hat.

Die Geschichte des Badezimmers beginnt mit dem Auftauchen einer Badewanne vor einigen tausend Jahren. Dabei hat sich weder ihre Funktion noch ihre Form grundlegend verändert. Die Standardbadewanne in einer typischen Wohnung unterscheidet sich kaum von der Badewanne, die bei Ausgrabungen in alten Städten gefunden wurde.

Marmorpfeiler aus dem 3. Jahrhundert v. Chr.Marmorpfeiler aus dem 3. Jahrhundert v. Chr.

In mittelalterlichem Europa galt Baden als Sünde, was zu verbreiteten Krankheiten führte. Tatsächlich dachten die Europäer im 19. Jahrhundert anders und kehrten zu Badeverfahren zurück. Zu dieser Zeit wurden statt der uns vertrauten Badewanne Sitzkasten oder Becken verwendet.

Reichere Menschen konnten sich kostspielige Kasten aus Elfenbein oder Zink leisten. Diejenigen, die noch reichlicher waren, kauften Töpfe aus Blech. Seit 1840 wurde heißes Wasser in reichere Häuser geführt, und ab den 1870er Jahren wurden Badeverfahren auch dem Mittelstand zugänglich.

Foto: Badzimmer im Stil, Hydros, Enzyklopädie der Sanitärtechnik, Erfindungen – Fotos auf unserer Website

In armen Häusern wurden Gaskolonnen zur Aufheizung des Wassers installiert, aber sie waren teuer zu unterhalten, erzeugten viel Lärm und boten eine Gefahr, da sie manchmal explodierten.

In wohlhabenden Häusern wurden neue Innovationen installiert – Wanne mit Gaskolonnen. Allerdings nutzten sie diese aus Gründen der Kosten und Komplexität selten.

Am Ende des 19. Jahrhunderts begannen in Frankreich hochwertige keramische Waschbecken für Waschbecken und Toilete herzustellen.

Der Erste war Émile Jacob, der Sanitärventile und Rohre produzierte. Er schloss sich mit Maurice Delafontaine zusammen – einem Hersteller von Emallegestellen aus weißem Sandstein. Gemeinsam gründeten sie eine kleine Fabrik zur Herstellung von Sanitärporzellan.

Die Wette auf neue Produktarten erwies sich als richtig. Im Jahr 1889 erhielten die Produkte der beiden Unternehmer eine Goldmedaille bei einer Ausstellung in Paris.

Ursprünglich diente dem Menschen die Dusche als Wasserfall. Später gossen Menschen sich über viele Jahrhunderte mit Wasser aus Körben.

Die ersten Abbilder einer Dusche in moderner Form wurden auf afrikanischen Vase gefunden, datiert auf das 4. Jahrhundert v. Chr. Zum Beispiel zeigt eine davon zwei Duschen, auf denen vier junge Frauen baden. Das fließende Wasser aus der Leitung läuft auf sie durch Duschköpfe in Form von Löwen- und Schweineköpfen.

Ein kompletter Dusche-Komplex (ab dem 2. Jahrhundert v. Chr.) wurde bei Ausgrabungen in der Türkei gefunden. In diesen wurden sieben Ebenen von Duscheinstallationen verwendet. Das Wasser floss von oben über das Hauptsystem auf die Menschen herab, dann lief es in andere Badezimmer, von denen es in das Abflussystem gelangte.

Foto: Dusche im Stil, Hydros, Enzyklopädie der Sanitärtechnik, Erfindungen – Fotos auf unserer Website

Das Vorbild der modernen Duschkabine erschien 1810. Sie war 3,5 Meter hoch und bestand aus zwei Becken – einem unten und einem oben.

Ein Nachteil dieses Duschsystems war die wiederholte Nutzung des Wassers: Das Wasser rann aus dem oberen Reservoir in das untere, dann stieg es durch Rohre wieder herab und badete den Badenden.

Im selben Jahr 1810 wurde die Duschkabine erfunden, welche gleichzeitig als Handtuch diente: Das Gewebe wurde mit aromatischen Ölen getränkt, damit der Mensch nach dem Baden einen angenehmen Geruch hatte.

Toiletten, wie sie in modernen Bädern installiert sind, kamen erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Vorher begrenzte sich das Thema auf zwei Optionen – eine Hinterhof-Toilette oder ein Kasten.

Die erste Toilette war eine Kombination aus Stuhl und Nachtschüssel – zum Beispiel der sogenannte „Erdbad