Wie man einen stilvollen Interior gestaltet: Prinzipien kultiger Designer

Lebendige, mutige eklektische Interieurs haben bereits lange die Welt erobert. Es scheint, als könnte man alles miteinander vermischen, aber man muss den Prozess mit Verstand angehen. Wir erzählen, wie kultige Designer es machen und welche Prinzipien sie in ihrer Arbeit beachten.

Verzichten Sie nicht auf den Mischungsansatz von Stilen

In den letzten Jahren neigen Designer dazu, sich von „reinen“ Stilen zu entfernen und diese untereinander zu verbinden. So entstanden Eklektik, Fusion und Kitsch. Für diejenigen, die noch nicht bereit sind, zu ernsten Experimenten, ist Eklektik ideal geeignet – es ist eine sanfte Mischung von zwei bis drei ähnlichen Stilrichtungen, zum Beispiel Klassik und Barock.

Für noch mutigere Experimente ist die Fusion perfekt: Ein Mix von Details aus verschiedenen Ländern und Epochen. Und schließlich Kitsch, das erlaubt, alles miteinander zu vermischen – ohne Regeln und Beschränkungen.

Marsel Vanderse ist ein kultiver niederländischer Designer aus Amsterdam, der in seinen Arbeiten niemals sich auf einen einzigen Stil beschränkt. Er ist überzeugt, dass Erfolg nur durch Experimente erreicht werden kann.

Minimalismus, Art-Deco, Loft – das sind keine Dogmen, sondern Quellen der Inspiration, die helfen, einen eigenen einzigartigen und harmonischen Raum zu schaffen. Einen Stil festzusetzen, ist dasselbe wie das Leben zum Stillstand zu bringen.

Welche Prinzipien von Marsel Vanderse können wir anwenden?

Der Designer meint, dass jeder Raum im Interieur universell sein sollte, damit man sich immer wohlfühlt. Daher mischen Sie Richtungen – Klassik harmoniert hervorragend mit Moderne, wenn man allmählich Elemente aus anderen Stilen einbindet.

Verwenden Sie eine ruhige Farbpalette mit leuchtenden Akzenten – obwohl farbige Möbel, Dekor und Textilien. Umgekehrt kann eine leuchtende Ausstattung durch Details mit zurückhaltenden Tönen ergänzt werden.

Beispielsweise kombinierte Marsel in der Gestaltung des Modrian Doha Hotels in Katar bereits vertraute Klassik mit arabischem und modernem Stil. Eine neutrale, helle Palette wurde durch Relief-Decor ergänzt – Moldingen und Relief auf Wänden und Decken. Wenn gewünscht, kann der Deckenbereich in seiner ursprünglichen Form belassen werden und nur mit geschnitzten Kanten begrenzt werden.

Gehe mit einer Portion Ironie an die Gestaltung des Interieurs heran

Dieser lustige Tipp mag auf den ersten Blick seltsam erscheinen, aber er half den meisten kultigen Designern, Erfolg zu erzielen. Zum Beispiel Nikkie Heslem – britischer Dekorateur (unter anderem Lieblingsdekorateur des Prinzen Charles) und weltberühmter Designer.

Obwohl Nikkie kürzlich 80 Jahre alt wurde, geht er immer mit Humor an die Gestaltung von Interieurs heran. Wenn man ihn fragt, nennt er sich immer Dekorateur, weil ihm das Wort „Designer“ zu technisch erscheint – Nikkie selbst liebt es, Interieurs zu schmücken.

Ich liebe es, „falsche“ Gegenstände im Interieur zu verwenden – sie verleihen der Atmosphäre eine besondere Charakteristik. Akzente sollten unerwartet sein, mit solchen ist es immer interessant zu experimentieren.

Welche Prinzipien von Nikkie Heslem können wir anwenden?

Der Designer rät, mehr mit Formen zu experimentieren. Man kann moderne oder klassische Möbel mit schlichten Formen verwenden und gleichzeitig einige nicht-standardisierte Gegenstände hinzufügen. So wirkt die Atmosphäre nicht zu „ernst“.

Schauen Sie sich das Foto an: Eine Lampe mit origineller Form zieht alle Aufmerksamkeit an. Ohne sie wäre der Interieur luxuriös, aber gewöhnlich. Geometrische Formen haben dem Raum Individualität verliehen.

Mischen Sie teure und preiswerte Materialien

Es mag so erscheinen, als könnte man nur mit unbeschränktem Budget einen schönen Interieur gestalten, doch Designer Alexander Glykman hat eine andere Meinung. Seine Karriere begann er in Russland, aber durch seinen außergewöhnlichen Ansatz in der Arbeit gründete er ein Architekturbüro in Italien und arbeitet jetzt mit Kunden weltweit.

Der Designer ist überzeugt, dass ein großes Budget noch nicht garantiert, einen hervorragenden Effekt zu erzielen. Und manchmal kann man kleine Tricks anwenden, die niemand bemerken wird.

Um den Renovierungsprozess nicht zu sehr in Ihre Geldbörse zu stechen, verwenden Sie Nachahmungen klassischer Details aus preiswerten Materialien – zum Beispiel aus Polyurethan.

Welche Prinzipien von Alexander Glykman können wir anwenden?

Für den Designer ist Harmonie wichtig: Wenn Sie Gegenstände oder Materialien aus dem Massenmarkt verwenden, ergänzen Sie sie unbedingt mit etwas Exklusivem – auf diesen Details kann man den Hauptakzent setzen.

Beispielsweise können Wände und Decken immer mit Fotodekorationen oder Relief-Decor aus günstigen Materialien geschmückt werden – der Effekt ist nicht schlechter. Moldingen aus Polyurethan und Falschplatten ersetzen teure Holz. Kacheln können ausgewählt werden, um wie Marmor zu wirken, oder Laminat so angeordnet werden, dass es wie Parkett wirkt. Möbel aus dem Massenmarkt passen gut zu ein paar antiken Gegenständen.

Zusammenfassung: Was ist wichtig bei der Schaffung eines stilvollen Interieurs?

Mischung verschiedener Richtungen – wenn Sie möchten, dass der Interieur „lebendig“ und dynamisch wird.

Spiel mit Farben, Licht und Texturen – Sie werden sich im Raum zu jeder Tageszeit und unter beliebigen Umständen wohlfühlen.

Experimente mit Formen – einfache Linien können immer durch interessantere Lösungen ergänzt werden. Sie verleihen der Atmosphäre Individualität.

Verwendung von Gegenständen und Materialien aus verschiedenen Preisniveaus. Das hilft, das Budget zu sparen.

Eine Portion Ironie – mit diesem Ansatz werden Ihnen neue und interessante Ideen zugeführt. Und der Renovierungsprozess erscheint nicht zu kompliziert.