Das Haus des Andersen: Besuch bei einem amerikanischen Designer

Unter den Projekten von Andersen findet man selten schwarze Wände und schon gar nicht - Decken. Das ist verständlich: Die meisten Menschen scheuen radikale Entscheidungen. Doch für den Designer sind Farbtöne aus tiefen Graphitfarben vollkommen komfortabel. Darüber hinaus glaubt Sean, dass dunkle Farben männlich und faszinierend wirken. Sie bildeten die Grundlage für die Farbgestaltung seines eigenen Hauses im Osten von Memphis. Auch die Außenwände sind schwarz.

Das Interieur, wie es der Designer selbst als «modernes Bauernhaus» bezeichnete, ist eigentlich ein Haus im Tudor-Stil mit spitzer Dachkonstruktion, vier Schlafzimmern und mehreren Badezimmern, das komplett auf Kontraste setzt. Das gilt nicht nur für die abwechselnde Verwendung von dunklen und hellen Akzenten wie schwarze Kissen auf einem weißen Sofa und ein sehr heller Boden im Kontrast zu dunklen Wänden (Sean hat ihn absichtlich gebleicht, um das Interieur aufzuhellen).

Der Designer legt großen Wert auf die Gegenüberstellung von Alt und Neu, der Nachbarschaft abgenutzter Dinge und Gegenstände in perfekter Neuheit, als ob die Etiketten erst vor ein paar Tagen entfernt worden wären.

Alten Dingen ein zweites Leben einzuhauchen, ist eine eigene Thematik im Schaffen des Designers. Andersen liebt es, unerwartete Dinge als Möbel zu verwenden: zum Beispiel eine alte belgische Werkbank, ein Fragment eines abgenutzten Holz-Luke und eine große Trommel dienen jetzt als Kaffee- und Couchtische.

Neben diesem Haus ist das Haus mit Vintage-Möbeln gefüllt, und es gibt auch Sammlungen von Insekten und Tierknochen, die der Designer meisterhaft in Schlafzimmer, Flur integriert hat und mit Gemälden im Wohnzimmer vermischt hat. Hier befindet sich auch eine Sammlung alter Spitzen – ein Fund seines Großvaters.

Die Gemälde und Fotos an den Wänden kann man endlos betrachten. Der Innenarchitekt gesteht sich ein, dass er sie hauptsächlich nach dem Prinzip der Nähe von Ästhetik ausgewählt hat – zu ihm und zum Haus. Zum Beispiel hat das Foto der Ruderboote der 1940er Jahre keinen Bezug zu Andersen, unterstützt aber dennoch die Atmosphäre.

Es ist natürlich nicht zufällig, dass es Pferde gibt: mehrere Gemälde und Fotos mit ihrer Darstellung erinnern an die Nachbarschaft des Hauses zu Pferdehöfen und an die Liebe des Designers zur Natur. Im Übrigen hat das Haus bereits genügend über seinen Besitzer verraten.

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