Arztwohnung in Bangalore, Indien

Am Rand des rasant wachsenden Stadtviertels Bangalore, Indien, hat das Architekturbüro Architecture Paradigm ein mehrschichtiges und multifunktionales Haus mit einer Fläche von 987 Quadratmetern errichtet. Die für einen Arzt konzipierte Residenz, der in naher Zukunft in den Ruhestand gehen und sich unterschiedlichsten Aktivitäten widmen möchte, repräsentiert ein komplexes Mosaik widersprüchlicher Funktionen und Wünsche, das in seiner Architektur eine Reihe binärer Gegensätze widerspiegelt: Gemeinschaftliches Gegen Individuelles, Öffentliches Gegen Privates, Formelles Gegen Informelles, Plötzliches Gegen Langsame, Pomponentes Gegen Intimität.

Der Hof fungiert als Bindeglied zwischen der unkontrollierten Natur und der stabilen architektonischen Form, wodurch noch eine weitere Ebene zu der Reihe binärer Gegensätze hinzugefügt wird: Innen oder Außen. Das Haus verfügt über zwei weitere Hofbereiche, die gemeinsam drei verschiedene Zonen bilden: Transitiv (Vorderhof), Öffentlich (Großer Hof) und Privat (Abgeschiedener Hof am Hinterhaus).

Über die Konstruktion aus drei rechteckigen Volumina werden mehrere abgeflachte Formen gelegt, die einen vielschichtigen Raum des Hauses schaffen und es assoziativ mit dem felsigen, stufenförmigen Gelände verbinden, auf dem es steht.

Die komplexe geometrische Struktur des Hauses ergänzt sich geschickt durch sorgfältig konzipierte Fenster und Öffnungen. Die dadurch entstehenden Verbindungen zwischen inneren und äußeren Räumen überwinden die sequentielle Logik des Bewegens von einem Raum in den nächsten und verwischen die festgelegten Grenzen zwischen programmierten Zonen.

Fotos: Anand Jaju