Neues Leben in einem alten ländlichen Haus in China

Neues Leben in einem alten ländlichen Haus in China

Das Studio Cottage Projekt der Künstler Christian Taubert und San Min zielt darauf ab, die ländliche Gemeinschaft im Vorort von Peking, China zu unterstützen. Der Architekt und Designer konzentriert sich auf das Problem der ländlichen Depopulation und darauf, dass die meisten erwerbsfähigen Menschen aus kleinen Dörfern in große Städte ziehen, um Arbeit zu finden. In ländlichen Gemeinden bleiben hauptsächlich Großeltern und manchmal ihre Enkel zurück. Dieses Projekt basiert auf der Idee einer gemäßigten Gentrifizierung, die zu einer schrittweisen Verbesserung der Lebensbedingungen für die verbliebenen ländlichen Bewohner führen kann.

Traditionell ist ein Haus dieses Typs in drei Räume mit lehmverputzten Wänden von Boden bis Dach unterteilt. In diesem Projekt wurden alle inneren Wände entfernt, um einen großen offenen Raum von 76 Quadratmetern zu erhalten. Spuren der ehemaligen zentralen Küche sind auf dem Holzboden sichtbar, der sich durch Rauchschwarzfärbung verändert hat. Auf die vorhandene Ziegelmauer und alle neuen Ergänzungen wurde keine Verkleidung aufgetragen, um das Interieur so nackt wie möglich zu lassen.

Die beiden Schlafzimmer befinden sich an beiden Enden des Hauses und bieten einen Blick in den Garten. Die Betten sind eine Modifikation des traditionellen chinesischen Kana – einer Kissen aus Ziegeln mit dickem Lehmüberzug, durch den heißer Luft von der Heizung zum Schornstein fließt. Vollverglassierte Türen von Boden bis Decke verschmelzen die Grenzen zwischen Innen- und Außenbereich, besonders im Sommer, wenn sie den ganzen Tag offen stehen und eine ausreichende Luftzirkulation gewährleisten, um eine komfortable Temperatur im Haus ohne zusätzliche Kühlung zu halten.